Neigungskurs Chemie besucht Zuckerfabrik

Balingen/Offenau. Im Rahmen der Unterrichtseinheit Kohlen­hy­drate (Zucker) besichtigte der vierstündige Chemiekurs des Gymnasiums Balingen das Werk Of­fe­nau der Südzucker AG. 

Am frühen Morgen trafen sich neun Schülerinnen und Schüler sowie ihr Chemielehrer Herr Reb­­­stock. Ziel an diesem spät­sommerlichen Tag war Offe­nau, nördlich von Heil­bronn. Nach einer zweistündigen Au­to­­­­fahrt über die staulastige Au­to­­bahn er­­rei­ch­te die Truppe das ersehnte Ziel. Immerhin woll­ten alle mit­er­le­ben, wie die Sac­cha­rose (Haus­halts­zucker) im groß­techni­schen Maßstab ge­­­wonnen wird. Der Rohstoff hierfür ist die Zu­cker­rübe. Da diese nur im Herbst geerntet wird, findet die Zuckerproduktion auch nur von Oktober bis Dezember, in der sogenannten Zucker-Kam­pag­ne, statt. Die gut vierstündige Führung be­gann mit einem Film über die Geschichte der Zuckergewin­nung. Nachdem alle Teilneh­men­­den mit Schutz­­­helmen und Schutzwesten ver­­sorgt waren, konn­te die ei­gentliche Besich­ti­gung des Be­triebs beginnen.

Ausgestattet mit Kopfhörern, die angesichts der lauten Ma­schi­nen notwendig waren, be­gab sich der Kurs zunächst ins Au­ßengelände. Eindrücklich er­zählte der Guide den Weg der Rübe von der Ent­ladung über die Wäsche bis zur Schneide­ma­schine. Hier wird die Zu­cker­rübe in die Rüben­schnit­zel zer­­legt, von de­nen jeder frisch aus der Ma­­schine probieren durfte. Ü­bri­gens werden die zucker­frei­en Rü­benschnitzel zu Viehfutter wei­ter verarbei­tet. Für die Zuckergewinnung ent­scheidend ist der zuckerhaltige Rohsaft, der in der Schneide­ma­­­schine zurück­bleibt. Der Groß­­­teil der Zuckerrübe be­steht näm­­lich aus Wasser. Dieses wird in einer riesigen Kolonne ver­dampft. Die­­ser Prozess ist auch für die sengende Hitze in der Fabrik ver­antwortlich. Aus dem dabei entstandenen, stark zuckerhaltigen Dicksaft wird durch Auskristallisieren und Zentrifugieren letztlich der Zu­cker gewonnen. Nach der Trocknung wird der Zucker in rie­sigen Silos ge­sam­melt, aus denen sich das Werk Offenau das ganze Jahr bedient. Vor Ort werden Haushaltszucker, Pu­der­zucker und brau­ner Zucker ver­packt. Hiervon konnte sich die Truppe in der Verpack­sta­tion ein Bild machen. Nach einer Stärkung mit Ge­trän­ken und einem kleinen Im­biss in der Kantine traten die Schülerinnen und Schüler so­wie ihr Lehrer die Heimreise an.

 

Sven Rebstock

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