Holocaust-Gedenktag am Gymnasium Balingen
Ein Tag des Gedenkens und der Reflexion: Am 27. Januar 2025 wurde am Gymnasium Balingen der Holocaust-Gedenktag mit einem umfassenden Programm für alle Klassenstufen begangen. Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern ein altersgerechtes und sensibles Verständnis für die Themen Nationalsozialismus und Holocaust zu vermitteln.
In den Klassenstufen 5 und 6 wurde ein kindgerechter Kurzfilm gezeigt, der in die Thematik des Nationalsozialismus und Antisemitismus anhand des 10-jährigen Anton einführte, der in die Hitler-Jugend eintreten möchte und dadurch unter anderem seine beste Freundin Greta, ein jüdisches Mädchen, gefährdet. Nach einer theoretischen Auseinandersetzung mit den Begriffen des Antisemitismus und Antijudaismus las die Lehrkraft der jeweiligen Klasse eine Geschichte vor, welche die Flucht von jüdischen Kindern nachzeichnet. Der gemeinsame Austausch darüber ermöglichte Verständnis und Empathie und damit einen altersgerechten Zugang zur einer schwierigen Thematik.
In der Mittelstufe, für die Klassen 7 und 8 sowie 9 und 10, wurde eine ähnliche Herangehensweise gewählt. Durch gezielte Diskussionen und den Einsatz von Materialien, die auf die Vorkenntnisse der Jugendlichen abgestimmt waren, wurde das Thema vertieft.
Die Kursstufen 1 und 2 verbrachten einen ganzen Vormittag mit dem Thema Erinnerungskultur. Durch Filmausschnitte, Diskussionen und Vorträge von externen Gästen wurde das Thema intensiv beleuchtet. Dieter Grupp von der Gedenkstätte KZ Bisingen, Cord Dette vom Albbündnis für Menschenrechte und gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sowie eine Expertin für jüdisches Leben in Deutschland gaben den angehenden Abiturientinnen und Abiturienten wertvolle Einblicke.
Fragen wie "Was hat der 27. Januar mit mir zu tun?" und "Was bedeutet es, den Holocaust zu kennen?" prägten diesen Vormittag. Die Diskussionen über gegenwärtigen Extremismus und die persönlichen Berichte der Gäste regten die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken an und förderten ein tieferes Verständnis für die Bedeutung des Gedenkens.
Der Holocaust-Gedenktag am Gymnasium Balingen war ein wichtiger Beitrag, um die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten und die Schülerinnen und Schüler für die Gefahren von Antisemitismus und Extremismus zu sensibilisieren. Die verschiedenen Angebote für alle Altersgruppen zeigten, dass es möglich ist, auch schwierige Themen altersgerecht und einfühlsam zu behandeln. Die Fachschaft Geschichte bedankt sich bei allen Beteiligten, die diesen Tag zu einem bewegenden und lehrreichen Erlebnis gemacht haben.