„Ganz schön speziell!“ – Vier Schüler*innen aus K1 besuchen die Eliteakademie

Reisegruppe „Eliteakademie“, so könnte man Chiara, Christopher, Ruken und Vincent vom Gymnasium Balingen bezeichnen. Die vier Oberstufenschüler*innen nehmen nämlich regelmäßig an der Eliteakademie der Universität Stuttgart im Fachbereich Chemie teil und fahren dazu mit dem Zug von Balingen nach Stuttgart.

 

Sichtlich unangenehm ist den vier Jugendlichen die Bezeichnung „Eliteakademie“, doch treffend ist sie trotzdem. Ob das Programm nun Eliteakademie, School for Talents oder anders heißt, es eint sie das Bestreben von Hochschulen, Nachwuchs in verschiedenen Fachbereichen zu finden. Und so bietet die Universität Stuttgart im akademischen Jahr 2023 wieder ein breitgefächertes Programm in den Bereichen Chemie und Materialwissenschaft an, um „interessierten Schüler*innen der Oberstufe und guten Studierenden“  Förderung anzubieten. Einmal monatlich, nämlich am Freitagnachmittag, findet das Programm im Hörsaal mit etwa 150 weiteren Teilnehmer*innen statt. Vincent Simonis ist ganz unbedarft an die Sache herangegangen und findet „die Vorträge wirklich interessant“. Er stimmt seiner Mitschülerin Chiara Mann zu, die vom Uni-Leben sehr beeindruckt ist: „Uni ist echt anders als Schule. Man hat so viele Möglichkeiten, was man machen kann. Da hilft dieser Einblick schon sehr, um herauszufinden, ob das Studium prinzipiell etwas für einen ist und vielleicht sogar diese Fachrichtungen im Speziellen.“

Die vier Balinger Schüler*innen wären aber sicherlich nicht ohne die Anregung ihrer Lehrerin Susanne Schneider bei der Eliteakademie gelandet. „Wir haben alle das Leistungsfach Chemie gewählt und schon vor Schuljahresbeginn hat uns unsere Lehrerin über diese Möglichkeit informiert“, fasst Vincent zusammen. Eine bloße Anmeldung reichte auch nicht. Die vier angehenden Chemie-Abiturient*innen mussten schließlich ein Motivationsschreiben verfassen, um an einen der begrenzten Plätze in Stuttgart zu gelangen.  Und obwohl Lehrerin Susanne Schneider ihren Schüler*innen die Teilnahme vorgeschlagen und ihre Gruppe auch einmal nach Stuttgart begleitet hat, haben die Themen der Eliteakademie nur am Rande mit der Schule und dem Leistungsfach zu tun: Astrochemie, Chitin, Simulationen von Materialeigenschaften, ein Experimentiernachmittag und sogar eine Exkursion ins Deutsche Museum nach München stehen unter anderem auf dem Semesterprogramm. Christopher Seidemann erklärt genauer: „Das sind überwiegend spezielle Themen, für die im Grundstudium oder an der Schule so kein Platz ist. Und trotzdem ist es sehr interessant und auch alltagsnah!“ Der 16-Jährige, der sich sehr für Chemie interessiert, erzählt dann, dass beispielweise auch Profis aus dem Bereich Materialwissenschaft bei der Untersuchung, wie oder warum das riesige Aquarium in einem Berliner Hotel im Dezember 2022 platzen konnte, beteiligt sind.

Auch Ruken Günes ist sehr froh, die Erfahrungen im Rahmen der Eliteakademie machen zu können: „Mir macht es wirklich Spaß und der Einblick in die Uni bereichert mich. Ich möchte nach dem Abi vielleicht in die medizinische Richtung gehen.“

Die Reisegruppe „Eliteakademie“ wird also in den kommenden Monaten dranbleiben und bis in den Sommer hinein regelmäßig nach Stuttgart reisen. Dann erhalten die vermeintlichen Nachwuchswissenschaftler*innen ihr Zertifikat für das außerschulische Engagement. Schulleiterin Michaela Mühlebach-Westfal wünscht den vier Balinger Gymnasiast*innen weiter viele interessante und spannende Veranstaltungen und ist „überzeugt, dass die Teilnahme den Erfahrungshorizont der Schüler*innen erweitert und zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung beiträgt.“

  

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