Aktienkultur auf der Schwäbischen Alb

Auf der Schwäbischen Alb hat die deutsche Aktienkultur neuen Schub erhalten: Christoph Wendling, der stellvertretende Chefredakteur des Stuttgarter Aktienbriefs, war am Balinger Gymnasium zu Gast, um den Wirtschaftskursen der Oberstufe das Thema Börse und Aktien näherzubringen.

In der zwölften Klassenstufe steht für den Wirtschaftskurs bald das Thema Finanzmärkte auf dem Lehrplan. Studiendirektor Matthias Schulze hatte passend dazu eine flotte Idee: Warum den Startschuss nicht mal einen Vollblutbörsianer machen lassen? Sein Lehrerkollege knüpfte flugs den Kontakt zum Stuttgarter Aktienbrief und Christoph Wendling gab der Anfrage gerne grünes Licht.

Damit sich sein Weg auf die Schwäbische Alb auch lohnte und die Schüler sogar in gewisser Hinsicht doppelt profitierten, nahm Schulze gleich auch die Elftklässler mit ins Boot. Selbst ein hochinteressierter ehemaliger Schüler, der jetzt in der Finanzbranche arbeitet, hatte Lust auf den Vortrag und stieß hinzu. Entsprechend vollgepackt war am Ende das Klassenzimmer – kein einziger Stuhl blieb frei.

Über das Thema Altersvorsorge führte Wendling die Schüler an die Börse heran. „Seid bitte nicht so naiv, zu glauben, dass euch die staatliche Rente einmal reichen wird, um im Alter davon zu leben. Vielleicht geradeso zum Überleben, aber ganz sicher nicht, um gut zu leben“, stellte der stellvertretende Chefredakteur des Stuttgarter Aktienbriefs seine Sicht der Dinge dar. An- hand der Bevölkerungsstruktur und der Probleme der Rentenkasse machte er deutlich, dass es für die jungen Menschen heutzutage fast schon Pflicht ist, auch selbst fürs Alter vorzusorgen – und dass sich dafür die Aktie optimal eignet. Schließlich haben die Schüler jetzt noch locker 50 Jahre dafür Zeit. Etwaige Börsencrashs oder zwischenzeitliche Kursrückschläge fallen gerade bei ihnen daher kaum ins Gewicht. Umso mehr aber haben die Aktien Zeit, um aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Rendite hohe Erträge zu erwirtschaften.

Wendling versuchte, den Abiturienten die Angst vor der Aktienanlage, die vielen Deutschen fast schon im Blut liegt, zu nehmen, ohne dass sie übermütig und zu gierig werden. Er erklärte, was Aktien sind, wie die Börse funk- tioniert und dass selbst der beste Börsenprofi der Welt nicht weiß, wo die Kurse, morgen, nächste Woche oder gar in 50 Jahren stehen werden. Wer aber nicht zocke und möglichst schnell reich werden wolle, sondern sein Geld in Aktien erstklassiger Unternehmen investiere, gut streue und Zeit mitbringe, der sichere sich an der Börse die höchste Wahrscheinlichkeit auf Gewinne, so Wendlings Statement. Und natürlich zeigte er auch die passenden Aktien wie McDonald’s, L’Oréal oder Procter & Gamble, die es aller Voraussicht nach auch wirklich noch gibt, wenn die jetzigen Schüler später ihre Gewin- ne einheimsen wollen.

 

Für Christoph Wendling war es wieder mal ein beeindruckendes Erlebnis, zu sehen, wie die Schüler großes Interesse am Thema Aktien zeigten. Einige erwiesen sich auch bereits als sehr gut informiert, andere stellten im Anschluss an den Vortrag spannende Fragen, die bewiesen, dass sie sich ernsthaft mit dem Thema Aktien auseinandersetzen.

Zu Wendlings großer Überraschung zeigte Lehrer Mat- thias Schulze unserem„Börsenlehrer“ auch noch, dass es Joachim Brandmaier, der Herausgeber des Stuttgarter Aktienbriefs, jetzt sogar tatsächlich in ein Wirtschafts- lehrbuch für die Sekundarstufe II geschafft hat! Vielleicht ist bei der deutschen Aktienkultur also doch noch nicht Hopfen, Malz – und Dividende – verloren ...

Bericht von boerse-aktuell.de

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