Geschichte vor der Haustür - Exkursion in die Ausstellung "Heimatlos"

Derzeit findet in der Zehntscheuer Balingen die Sonderausstellung "Ausgegrenzt, Ausgeraubt, Vernichtet: HEIMATLOS" statt, die sich mit Tätern und Opfern der Judenverfolgung in Balingen auseinandersetzt. Dieser regionale Bezug war der Anreiz für Nina Hamberger, Lehrerin am Gymnasium Balingen, mit ihren 17 angehenden Abiturient:innen aus dem Basisfach Geschichte einen "Ausflug" in die Zehntscheuer zu machen.
Dr. Michael Walther vom AK Wüste, Mitveranstalter der Ausstellung, freute sich sehr, dieses wichtige, jedoch wenig erforschte Gebiet Balinger Stadtgeschichte persönlich präsentieren zu dürfen.
So war auch an den Fragen und Kommentaren der Schülerinnen gut zu erkennen, dass das Thema "Nationalsozialismus" nochmal ein ganz anderes Gefühl hervorruft, wenn offenbar wird, dass es auch "bei uns" Täter gab und auch eingeborene Balinger Bürger verfolgt wurden. "Schön ist, dass man hier lokale Geschichte hautnah erleben kann", so Nina Hamberger zu ihrer Motivation, die Ausstellung in ihren Unterricht miteinzubeziehen.
Christopher Seng, Verantwortlicher für die Öffentlichkeitsarbeit der Zehntscheuer, merkt dazu an, dass es das erklärte Ziel der Zehntscheuer in den kommenden Jahren ist, wieder mehr Schulklassen zu einem Besuch zu bewegen. "Außerschulische Lernorte sind wichtige Bausteine moderner Pädagogik und es ist ein wichtiger Teil unseres neuen Museumskonzepts diesen Status zu erreichen."
So wird die Zehntscheuer am 22. Oktober die Ausstellung "Schule bildet Kunst IMMER WEITER" mit Kunstwerken, gebildet am Gymnasium Balingen, zeigen. Im Begleitprogramm wird es wieder Führungen und Workshops speziell für Jugendliche geben. 

 

C. Seng, Zehntscheuer Balingen

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