Latein

Gute Gründe Latein zu lernen

Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,

in Deutschland lernen circa 800 000 Schülerinnen und Schüler Latein – mit steigender Tendenz. Am Gymnasium Balingen besteht die Möglichkeit, Latein ab Klasse 8 als 3. Fremdsprache zu wählen.
Im Folgenden möchte ich Ihnen zeigen, warum es nützlich und interessant ist, Latein zu lernen, und warum Latein einen wichtigen Beitrag für die Erziehung und Ausbildung leisten kann:
Latein erzieht zu Sprachbewusstsein und Sprachgestaltung
und leistet damit einen spezifischen Beitrag zur Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten. Da in Latein das Übersetzen ins Deutsche im Vordergrund steht, ist es auch Training für die deutsche Muttersprache. Auf dem Weg zu einer sinngerechten Übersetzung wird die sprachliche Beweglichkeit, Ausdrucksfähigkeit und Kreativität im Umgang mit der deutschen Sprache erweitert.

Latein ist die Muttersprache und das geistige Band EuropasViele europäische Sprachen haben sich aus dem Lateinischen entwickelt. Wer Latein beherrscht, kann zugleich eine große Zahl europäischer Sprachen, wie Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch wesentlich leichter lernen, zum Teil ihren Wortschatz unmittelbar verstehen.

Durch die Beschäftigung mit Latein gelangen wir an die geistigen Grundlagen Europas: Literatur und Mythos, Geschichte und Politik, Philosophie und Kunst.

Wer Französisch oder Englisch lernt, sieht die Welt von heute. Das ist wichtig und gut - aber nicht genug. Der Lateinunterricht erweitert das Blickfeld über die Gegenwart hinaus, richtet den Blick in die Antike, eine Zeit, die alle europäischen Staaten bis heute maßgeblich prägt.
Aus der Vergangenheit heraus wird uns die Gegenwart in Europa verständlicher.
Der Lateinunterricht leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur europäischen Integration und zur interkulturellen Kompetenz.

Lateinunterricht – „Trimm-dich-Pfad des Geistes“
Der Lateinunterricht stellt das Übersetzen aus der Fremdsprache in die Muttersprache in den Mittelpunkt und fördert dabei komplexe Gedankengänge zu erfassen und treffend zu formulieren.

Wer Latein lernt, lernt
genau hinzusehen,
exakt zu unterscheiden,
richtig zu kombinieren,
zielstrebig vorzugehen
und beharrlich bei der Sache zu bleiben.

Diese Kompetenzen sind angesichts der steigenden Reizüberflutung, der Hektik und Flüchtigkeit unserer täglichen Informationsverwertung gefragt wie nie zuvor.

Damit vermittelt der Lateinuntericht elementare Fähigkeiten für Schule, Studium und Beruf.

Latein hilft, die eigene Sprache besser zu verstehen
Sie erleben es jeden Tag: Fremdwörter bestimmen zunehmend unsere mündliche und schriftliche Kommunikation. Überwiegend stammen diese Fremdwörter aus dem Lateinischen oder Griechischen. Wer mit dem lateinischen Wortschatz vertraut ist, begreift und beherrscht leichter Fremdwörter und die Terminologie der Fachsprachen.

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Latein ist die Eingangsvoraussetzung für viele Studiengänge
In zahlreichen Studienfächern, vor allem in den sprachlichen und geisteswissenschaftlichen Studiengängen, werden ausreichende Lateinkenntnisse vorausgesetzt.
Latein nach dem Abitur zu erlernen ist ein Notbehelf. Zuweilen scheitert ein Studienwunsch an dieser Hürde, immer aber führt der nachträgliche Erwerb des Latinums an der Universität zu einer Verlängerung der Studienzeit. Wer Latein in der Schule lernt, besitzt mit dem Abitur bereits diese nützliche Qualifikation.

Aufbau des Lateinkurses
Klasse 8/9: Spracherwerbsphase auf der Grundlage des Lehrbuchs Latein 3.
In Klasse 10 zur Vorbereitung auf die Lateinprüfung: Lektüre auf der Grundlage von Ciceros Reden.
Die schriftliche und mündliche Prüfung erfolgt im 2.Halbjahr der 10. Klasse.
Mit mindestens ausreichenden Leistungen in diesen Prüfungen wird das Latinum, die Eingangsvoraussetzung für viele Studienfächer, erworben.

Nach dem Latinum: Lektüre aus dem Bereich römischer Dichtung, z.B. aus Ovids Metamorphosen (Orpheus und Eurydike, Dädalus und Ikarus).

Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen für Sie und Ihre Kinder

Dr. A. Herzer (Fachbereich Latein)


Weitere Informationen bekommen Sie beim Altphilologenverband.